One-Line Systemtheorie
Ich habe mich mal in einem Seminar an der Uni intensiv mit dem Thema der Systemtheorie beschäftigen müssen.
Zum Prinzip: Die Zugehörigkeit zu einem System wird über die Relevanz der Person für das System entschieden. Also wie gut die Person die Funktion, die sie im System haben würde ausführen kann. Je differenzierter die Gesellschaft, desto mehr beschränken sich die Systeme auf sich selbst. Sie achten also noch stärker darauf, ob jeder seine Funktion erfüllt und noch weniger darauf was sie außerhalb des jeweiligen Systems machen.
Was mich daran gestört hat war folgende Überlegung: In vollständig differenzierten Systemen, bei denen jedes System exklusiv sich selbst betrachtet und damit gar nicht mehr auf die eigene Umwelt achtet, dürften die Systeme eigentlich gar nicht daran interessiert sein, welchen anderen Systemen eine Person angehört (z.B. ob jemand Mann/Frau ist). Die Zugehörigkeit zu einem System dürfte daher also keine Rolle bei der Integration in anderes System spielen, solange derjenige die betrachteten Funktionen erfüllt. Aus einem hierarchischen Modell von Systemen - in dem die Integration in ein System erst durch die Zugehörigkeit zu einem anderen möglich wird - wird also ein lineares.
Und genau an diesem Punkt wurde es verrückt, denn dann ist die Zugehörigkeit ja nur noch an meiner Verkörperung festzumachen. An dem was ich tatsächlich bin. Was sind wirklich die Fertigkeiten die ich besitze? Ich habe dann begonnen mir zu überlegen, was das bedeutet und mir kam dann eine, wenn auch etwas merkwürdige, Vorstellung einer Lösung (und ja, diese Vormulierung ist absichtlich so gewählt): Die Gene! Ein Genom beschreibt eindeutig was wir sind. Für ein System ist es ja völlig egal was jeder Mensch erlebt hat oder wie er sich mal entwickeln wird.
Aus diesem Grund heißt meine Theorie ja auch One-Line-Systemtheory. Wenn ich mir einen Menschen in einer vollständig differenzierten Gesellschaft vorstelle und mir seine Zugehörigkeit zu den verschiedenen Systemen vorstelle, dann sehe ich eine lange absolut einmalige Kette, ähnlich wie ein Genom eines Menschen. Die Kette beinhaltet alle nur möglichen Systeme und jedes Glieb zeigt nur ob der Mensch dazu gehört oder nicht.
Das ist meine Theorie, danke fürs lesen. Fragen beantworte ich gerne ![]()
Übrigens: Mir ist durchaus klar, dass es eine solch differenzierte Gesellschaft niemals geben wird und das das nur ein Idealtypus ist.
#1 Re: *One-Line Systemtheorie
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